Hummelpension
Erstmals im Rahmen des Basars am Volkstrauertag 2017 wurde das neueste Projekt des Renaturierungsvereins Padenstedt vorgestellt. Nach dem Bau und Aufstellen vieler Insektenhotels und Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse wurden auf Anregung von Vereinsmitglied Uwe Kröger in der „Vereinswerkstatt“ von Heinrich Sievers mehrere Hummelpensionen nach einer Anleitung aus dem Internet hergestellt. Diese bieten dem Hummelstaat durch die stabile Bauweise Schutz und enthalten schon geeignetes Material, mit dem die Hummeln ihr neues Zuhause zu einem Nest umbauen können.

(Foto; Heinrich Sievers und Uwe Kröger bei der Endmontage einer Hummelpension)
Zusätzlich besitzen diese „Pensionen“ eine spezielle Hummelklappe, die das Eindringen von ungebetenen Gästen wie Ameisen, Ohrwürmern, Mäusen, Wachsmotten usw. verhindern soll. Die Hummeln des Staates lernen, diese Klappe, die nach dem Durchschlüpfen sofort wieder zufällt, zu öffnen, und sind so vor ihren Feinden geschützt. Weiterhin kann sich ein Hummelvolk in Ruhe entwickeln, da es keine „feindliche“ Übernahme von anderen Hummelköniginnen gibt, die es nicht gelernt haben, die Klappe zu öffnen.

(Foto; Ansicht einer Hummelklappe)
Leider sind die Umweltbedingungen nicht immer optimal, so dass ein geschützter Hummelnistkasten mit einer Wachsmottenschutzklappe den Hummelköniginnen eine große Hilfe sein kann. Im Frühjahr suchen die im Vorjahr begatteten Königinnen in der Nähe ihrer Lieblingspflanzen einen Nistplatz. Sie suchen nach geschützten Stellen mit geeignetem Baumaterial um ein Plätzchen für ihren Nachwuchs zu finden. Solchen, nach einem Nest suchenden Königinnen, wollen wir ab dem kommenden Frühjahr an geeigneten Standorten einen Hummelnistkasten anbieten.
Warum Hummelschutz?
Es gibt 28 verschiedene Arten Staaten bildender Hummeln in Deutschland. Viele Hummelarten sind in ihrem Bestand gefährdet oder kommen in weiten Gebieten gar nicht mehr vor. Alle Hummeln stehen daher unter Schutz. Sie unterscheiden sich in Form, Farbe, Kennzeichen und vielen Eigenarten ihrer Lebensgewohnheiten und benötigen, je nach Art, spezielle Lebensräume, wie Feld, Wiese, Wälder oder Waldrandgebiete, in denen sie sich fortpflanzen und wohl fühlen. Unterschiedlich ist auch der Anspruch an einen Nistplatz. Erdhummeln legen ihre Nester gerne etwas tiefer in der Erde an und Ackerhummeln lieber an der Erdoberfläche.

(Foto; Hummel)
Hummeln sind große Nützlinge. Wesentlicher Grund für das Sterben der Hummeln ist der Nahrungsmangel. Durch die Zerstörung ihres Lebensraumes und damit auch ihrer Nahrungspflanzen verschwinden auch die Hummeln. Zusätzlich verkleinert sich ständig das Angebot an geeigneten Nistplätzen wie zum Beispiel alten Bäumen und verlassenen Mäusenestern.
Hummeln sind im Vergleich zu anderen Insekten wie zum Beispiel Honigbienen sehr effiziente Bestäuber. Sie haben ein hohes Arbeitstempo und besuchen so doppelt so viele Blüten pro Zeit wie Bienen und können aufgrund ihrer Körpergröße mehr Gewicht tragen, wodurch die Ausflugzeiten länger sind. Außerdem kommen sie aufgrund ihrer größeren Körpergröße im Vergleich zu kleineren Insekten intensiver mit Staubgefäßen und Stempeln der zu bestäubenden Pflanzen in Berührung. Sie sind noch bei relativ niedrigen Temperaturen (um 10 °C) und geringer Lichtintensität aktiv und lassen sich auch von starkem Wind und leichtem Regen nicht abschrecken.
Als Blütenbestäuber sind Hummeln wichtig für das Vermehren gerade auch seltener Pflanzenarten in der Natur. Einige Pflanzenarten können ausschließlich von Hummeln bestäubt werden. Daher sind diese Pflanzen schon selten geworden und kommen nur dort vor, wo auch die Hummeln vorkommen.